WORKSHOP “Translating Desire: Data, Sound, and the Art of Pleasure” von Cassiopeia (Rudolf Arnold)
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WORKSHOP “Translating Desire: Data, Sound, and the Art of Pleasure” von Cassiopeia (Rudolf Arnold)
Wann: 30. November
Dauer: von 11h bis 18h
Orgasmen lösen komplexe Empfindungen und Emotionen aus, die oft von Mythen, Tabus und kulturellen Vorstellungen geprägt sind. Sie gehen mit psychologischen und physiologischen Veränderungen einher. In Literatur, Kunst, Tanz und Musik dominiert ihre Darstellung als ganzheitliches Erlebnis.
Der Workshop „Translating Desire: Data, Sound, and the Art of Pleasure“ beginnt mit einer Einführung in die Psychophysiologie und einem kurzen Abriss der Sexualforschung. Sexualwissenschaftler haben dieses ganzheitliche Konzept der Lust dekonstruiert, indem sie aufzeigten, wie sexuelle Erregung und Orgasmen auf einige wenige geschlechtsneutrale physische Aspekte reduziert werden können. Werden diese Daten mathematisch analysiert, wirken sie meist emotionslos.
Puls, Atmung und Hautleitfähigkeit quantifizieren die körperlichen Effekte sexueller Reaktionen. Allerdings können sie nicht genau zur Bestimmung eines Orgasmus verwendet werden. Glücklicherweise gibt es ein eindeutiges Zeichen: Unabhängig vom Geschlecht sind Orgasmen mit rhythmischen Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur verbunden, die sonst zu keiner anderen Zeit auftreten. Sie können mit einer simplen Analsonde registriert werden. Die Verwendung einer solchen Sonde könnte jedoch problematisch sein, da anale Penetration oft mit Verletzlichkeit, Demütigung, Homosexualität und Perversion assoziiert wird. Es ist aber festzuhalten, dass es sich nicht um ein Sexspielzeug, sondern um ein geschlechtsneutrales medizinisches Instrument handelt.
Die Teilnehmenden lernen die benötigten Komponenten kennen und erfahren, wie man sie zusammenbaut. Sie erfahren, wie man einen einfachen Arduino-Sketch schreibt, um die Biosignale zu erfassen und an einen Computer zu senden. Die Daten werden gesammelt und zur Erstellung interpretierbarer Diagramme verwendet. Doch selbst Beispiele von Diagrammen, die intensive Orgasmen darstellen, lösen in den meisten Fällen keine Gefühle aus.
Aber wie kann man solche Gefühle nonverbal ausdrücken? Mit Musik! Sie ist eine fantastische Ausdrucksform für Emotionen. Wie können die Daten dann hörbar gemacht und in Klänge verwandelt werden? Welche Melodien können durch sexuelle Stimulation entstehen? Wie klingt ein Orgasmus, der vom höchsten Gipfel in ein friedliches Tal der Zärtlichkeit fließt? Wie fühlt es sich an, ein musikalisches Interface zu sein, das sexuelle Erregung ausdrückt und die Grenzen von Körperlichkeit und Geschlecht überschreitet?
Die Technik der Sonifikation ist die Antwort. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Workshops. Die Teilnehmenden lernen, die Biosignale zu verarbeiten und die Daten aufzuzeichnen und zu übertragen. Sie erhalten zudem grundlegende Kenntnisse über Programme, die diese Daten in Klang umwandeln können.
Abschließend entwickeln die Teilnehmenden Ideen, wie individuell gemessene Werte in provokative Performances und Kunstwerke eingebettet werden können, die neue Wege bieten, sexuelle Erfahrungen auszudrücken.
Wichtige Zusatzinformation für die Teilnahme am Workshop:
Dieser Workshop ist ausschließlich für FLINTA* + respektvolle Verbündete konzipiert!
* FLINTA ist die Abkürzung für „Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender
Personen“, d.h. Frauen, Lesben, Intersex, nichtbinäre, trans und agender Menschen
Obwohl keine expliziten Inhalte verwendet werden, richtet sich der Workshop ausschließlich an Erwachsene und Sex-positive Menschen!
Maximale Teilnehmerzahl: 10
Workshop-Sprache: Englisch und Deutsch
Keine technischen Vorkenntnisse erforderlich! Gerne, wenn möglich, den eigenen Laptop mitbringen.
Hinweis: Snacks und Getränke werden an Ort geboten. Eine vollwertige Tagesverpflegung bitte selbst mitnehmen.
Um sich für den Workshop anzumelden, ist es erforderlich unseren Verhaltensregeln zuzustimmen und diese zu befolgen: https://www.mzbaltazarslaboratory.org/code-of-conduct/
Für die Anmeldung bitte eine E-Mail an: orga@lists.mzbaltazarslaboratory.org
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WORKSHOP “Translating Desire: Data, Sound, and the Art of Pleasure” by Cassiopeia (Rudolf Arnold)
When: 30th of November
Duration: from 11h to 18h
Orgasms evoke complex sensations and emotions often shaped by myths, taboos, and cultural ideas. They are accompanied by psychological and physiological changes. In literature, art, dance, and music, representation as a holistic experience dominates.
The workshop “Translating Desire: Data, Sound, and the Art of Pleasure” begins with a presentation on psychophysiology and a brief history of sex research. Sexology often deconstructs the holistic concept of pleasure by showing how sexual arousal and orgasms can be reduced to a few gender-neutral physical aspects. When this data is analyzed mathematically, it often appears stripped of emotion.
Pulse, breathing, and skin conductivity quantify the physical effects of sexual response. However, they cannot be used to determine orgasm accurately. Fortunately, there is a clear sign: regardless of gender, orgasms are associated with rhythmic contractions of the pelvic muscles that do not occur at any other time. They can be registered with a simple anal probe. However, this could be a catch, as anal penetration is often associated with vulnerability, humiliation, homosexuality, and perversion. It is important to say that it’s not a sex toy but a gender-neutral medical instrument.
The participants learn about the required components and how to assemble them. They will also learn to write a simple Arduino sketch to capture the biosignals and send them to a computer. The data is collected and used to create interpretable charts.
But even examples of charts depicting intense orgasms don’t trigger feelings in most cases. How do you express emotions non-verbally? With music! Music is a fantastic medium to convey emotions. So how can they be made audible and transformed into sounds that awaken emotions? What melodies can be created through sexual stimulation? What does an orgasm sound like, flowing from the highest point into a peaceful valley of tenderness? How does it feel to be a musical interface that expresses sexual excitement and transcends the boundaries of physicality and gender?
The technique of sonification is the answer. It is an essential part of the workshop. The participants learn to process and record the biosignals and forward the data. They will also learn some basics about programs that can convert this data into sound.
Finally, participants develop ideas for embedding individually measured values into provocative performances and artworks that offer new ways to express sexual experiences.
Important additional information for joining workshop:
This workshop is exclusively for FLINTA* + Sensitive and Respectful Allies!
* FLINTA is a German abbreviation that stands for “Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender
Personen”, meaning women, lesbians, intersex, non-binary, trans and agender people
Although no explicit content is used, “Translating Desire” is limited to adult and sex-positive participants!
Maximum participants: 10
Workshop language: English and German
Open to all skill levels – no technical expertise required. Feel free to bring a laptop if you have one.
Note: Mz* Baltazar’s Lab will provide snacks and beverages. If you prefer a more substantial or specific meal, please bring it along.
Before registering, please make sure you read and comply with our code of conduct:
https://www.mzbaltazarslaboratory.org/code-of-conduct/
For registering send an an e-mail to: orga@lists.mzbaltazarslaboratory.org
With the support of:
Austrian Science Fund (FWF) > V 1003 Richter PEEK project “Hacking the body as a black box”
University of Applied Arts Vienna
About Rudolf Arnold
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In Cassiopeia’s irdischen Personalausweis ist der Name Rudolf Arnold eingetragen.
Rudolf studierte Mathematik und Physik an der Universität Ulm und wurde Lehrer an einem beruflichen Gymnasium. Seit 1980 hat er mehrere medienpädagogische Projekte geleitet. Er war Mitbegründer von Radio Free FM, das 1995 auf Sendung ging. 1996 produzierte er einen preisgekrönten Radiobeitrag über Ekstase.
Seit 2006 ist er ein erfolgreicher Cosplayer. In der Rolle von Hatsune Miku, einem virtuellen japanischen Teenie-Popstar, war er ein integraler Bestandteil der internationalen Performance „Still Be Here“. 2013 trat er der Smart-Fashion-Community bei. Seit 2014 ist er experimenteller Musiker. In den Jahren 2016 und 2017 gewann er Auszeichnungen beim Fashion Hack Day Berlin.
2018 entwickelte er zusammen mit der Sexualforscherin Dr. Nicole Prause einen neuartigen Sensor. Dieser wurde zum Schlüsselelement eines Systems zur Hörbarmachung sexueller Erregung. Der Sensor und die Technik der Sonifikation wurden auf dem „4. International Congress on Love and Sex with Robots“ vorgestellt. Das daraus entstandene PLAY ME-System wurde 2020 auf der 4. interdisziplinären Konferenz „Taboo - Transgression – Transcendence in Art & Science“ und später beim „1. Experimance Festival“ in Saarbrücken präsentiert.
Basierend auf PLAY ME präsentierte er auf dem „7. International Congress on Love and Sex with Robots“ erste Gedanken zum Prototyp eines „Pleasure Space Suit.“ Teile dieser Arbeit wurden in eine Präsentation beim „Convergence Seminar 2023“ am Königlichen Konservatorium in Antwerpen einbezogen. Dort stellte Rudolf zum ersten Mal seine zweite Identität „Cassiopeia, the Science Space Girl“ vor. Im Juli 2023 wurden Rudolf & Cassiopeia Mitglied des „SEADS Collective.“
Während einer Kunstausstellung auf der Interdisziplinären Konferenz „Taboo - Transgression - Transcendence in Art & Science 2023“ in Malta präsentierten sie das narrative Audioartwork „Cosmic Caresse“, das auf ihrem aktuellen Mode- und Forschungsprojekt „A Multisensory Pleasure Suit for Space Sexology and Earthly Delights“ basiert.
Im Jahr 2024 stellten sie beim „Convergence Seminar“ in Antwerpen Ideen zur Rekonstruktion von Flöten aus der Eiszeit vor. Und im September 2024 waren sie Teilnehmer der „NIME - Konferenz“ in Utrecht, wo sie eine Performance mit dem Titel „Cassiopeia's Secret“ gaben. Diese konzentrierte sich auf provokative Gedanken zu den Themen Pleasure Space Suit, Space Sexologie, Astrophysik, Musik und Gender-Identity.
EN
The name Rudolf Arnold is recorded on Cassiopeia's earthly identity card.
Rudolf studied mathematics and physics at the University of Ulm and became a teacher at a vocational grammar school. Since 1980, he has led several media education projects. He co-founded Radio Free FM, which went on air in 1995. In 1996, he produced an award-winning radio feature about ecstasy.
Since 2006, he has been a successful cosplayer. As Hatsune Miku, a virtual Japanese teenage pop star, he was an integral part of the international performance "Still Be Here." In 2013, he joined the smart fashion community. Since 2014, he has been an experimental musician. In 2016 and 2017, he won awards at the Fashion Hack Day in Berlin.
In 2018, together with sex researcher Dr. Nicole Prause, he developed a novel sensor. This became the key element of a system for making sexual arousal audible. The sensor and the sonification technique were presented at the "4th International Congress on Love and Sex with Robots." The resulting PLAY ME system was presented in 2020 at the “4th Interdisciplinary Conference about Taboo – Transgression - Transcendence in Art & Science" and later at the "1st Experimance Festival" in Saarbrucken.
Based on PLAY ME, he presented initial thoughts on a prototype of a "Pleasure Space Suit" at the "7th International Congress on Love and Sex with Robots." Parts of this work were included in a presentation at the "Convergence Seminar 2023" at the Royal Conservatory in Antwerp, where Rudolf introduced his second identity, "Cassiopeia, the Science Space Girl," for the first time. In July 2023, Rudolf and Cassiopeia became members of the "SEADS Collective."
During an art exhibition at the “5th Interdisciplinary Conference about Taboo - Transgression - Transcendence in Art & Science 2023" in Malta, they presented the narrative audio artwork "Cosmic Caresse," which is based on their current fashion and research project "A Multisensory Pleasure Suit for Space Sexology and Earthly Delights."
In 2024, they presented ideas for reconstructing Ice Age flutes at the "Convergence Seminar" in Antwerp. And in September, they participated in the "NIME 2024 Conference” in Utrecht, where they gave a performance titled "Cassiopeia's Secret." This focused on provocative thoughts on the themes of Pleasure Space Suit, Space Sexology, Astrophysics, Music, and Gender Identity.
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